Der Flug nach Taiwan gestaltet sich recht unspektakulär. Lediglich beim Sicherheitscheck in Peking kommt es zu leichten Verständigungsproblemen mit dem dortigen Beamten. Nein, ich habe sicher keine „Ladder“ in meinem Handgepäck und soweit ich weiß auch kein „Leather“. Nach dem fünften Ausspracheversuch, unterstützt durch etwas pantomimischen Einsatz, dämmert mir endlich was er meint und ich entsorge mein Feuerzeug („Lighter“).
Weitere kleine Unsicherheit verursacht die Entscheidung, ob ich für Taipeh denn nun zum nationalen oder internationalen Umsteigeterminal muss. Im Endeffekt ist aber eh alles angeschrieben (international!) und ich vermeide es gerade noch die Chinesen mit einer sensiblen politischen Frage zu konfrontieren 😉
Vom Flughafen in Taipeh geht es dann in eineinhalb Stunden mit Bus, High Speed Train und Schnellbahn nach Hsinchu, wo ich mein simples aber absolut brauchbares Hotelzimmer beziehe. Englisch spricht niemand, aber ich bekomme einen Zimmerschlüssel und einen Stadtplan in die Hand gedrückt.
In Hsinchu direkt gibt es keine allzu nennenswerten Sehenswürdigkeiten, das Ost-Tor der ehemaligen Stadtmauer ist nett anzusehen, aber nichts besonderes.
Und der bekannteste Tempel fällt auch eher durch kitschiges Geblinke und Neon-Schrott auf.
Es trifft sich allerdings sehr gut für mich, dass der Tempel von zahlreichen Mini-Lokalen, Essensständen und ähnlichem umringt ist – richtige Lokale öffnen nämlich erst gegen 17:30 und mein Magen knurrt bereits.
Alles was ich einerseits überhaupt nicht oder andererseits noch zu genau identifizieren kann (z.B. im Ganzen frittierten Entenschädel) meide ich erstmal und lande schließlich bei einer gebackenen Gemüsetasche, die den gröbsten Hunger stillt.
Als Nachspeise gibt es einen Satz von 5 dicken und sehr süßen Mini-Palatschinken, die ich in einem nahegelegenen Park beim Schreiben dieses Blogs vernichte. Danach ist mir leicht schlecht.
Ansonsten heißt es heute vor allem das durch den Flug entstandene Schlafdefizit abbauen – morgen muss ich früh raus.
Der internationale Tourismus dürfe sich hier übrigens sehr in Grenzen halten – seit dem High Speed Train habe ich keinen einzigen Nicht-Asiaten gesehen.
Kommentare
2 Antworten zu „Tag 1 – Anreise nach Hsinchu“
Ich wage in diesem Fall zu bezweifeln, dass auch hier „Ente gut – Alles gut“ gilt …
Michi,
wir denken an dich, wenn wir in der Kantine unser Martinigansl verspeisen!