Tag 4 – Changhua und Lukang

Es ist Montag, ich bin also wieder alleine unterwegs, während Alina in die Notaufnahme muss (zum Arbeiten!). Nachdem sich auch der Reiseführer schwertut in Taichung irgendwelche Sehenswürdigkeiten zu identifizieren, entscheide ich mich für einen Tagesausflug. Direkt mit der Bahn zu erreichen ist Changhua, das vor allem für seine Buddhastatue bekannt ist („giant Buddha“ wie der Angestellte in der Touristeninfo mich korrigiert). Es ist schon festzustellen, dass die Asiaten einen gewissen Komplex in Bezug auf ihre Buddhastatuen haben – überall muss es der größte sein und sei es mit noch so vielen Einschränkungen. „Der größte liegende Buddha Südostasiens“ oder „der Buddha mit den größten Füßen“ sind da keine Seltenheit. Ich sehe mir jedenfalls den garantiert „größten Buddha in einer taiwanesischen Stadt, die mit C beginnt und in einer halben Stunde von Taichung aus erreichbar ist“ an. Oder so ähnlich.

Die Statue ist tatsächlich ziemlich groß und sogar innen begehbar. Außerdem liegt sie in einer schönen Parkanlage, die sich definitiv besser für Sonntagsausflüge eignen würde als der gestrige See.

  

Weiter geht es zum hiesigen Konfuziustempel, dessen Schlichtheit einmal eine willkommene Abwechslung zu den sonstigen, oft sehr überladen wirkenden Tempeln ist.

Danach fahre ich mit dem Bus weiter nach Lukang. Der Longshan Tempel hier ist beeindruckend, die vom Reiseführer empfohlenen „mehreren Stunden“ Zeit zum Anschauen nehme ich mir dann aber doch nicht. 

    

Ein zweiter Grund warum man nach Lukang kommt ist die alte Marktstraße, die aber inzwischen eher eine Ansammlung von Touristenschrott verscherbelt. Bezeichnend, dass ich hier die einzigen westlichen Touristen sehe – in Form einer deutschen Reisegruppe.
 

Es ist nun früher Nachmittag und der Hunger meldet sich zu Wort, also mal sehen was die Straßenstände so zu bieten haben.

Sieht doch gut aus! Ich lasse mir also einen Tintenfisch braten und kleinschneiden und esse Kalamari auf der Parkbank. Frisch gestärkt bin ich nun auch bereit für den letzten Tempel des Tages, den lokalen Matsu Tempel.

Anschließend geht’s zurück nach Taichung, Gepäck holen und zur High Speed Rail. Dort treffe ich mich noch mit Alina auf ein Abschlussessen und -bier, bevor ich mich auf den Weg nach Tainan mache. Wer von euch übrigens jetzt schon genug von Tempeln hat, der sollte die nächsten beiden Tage besser überspringen…