Soviel zur Vorausplanung. Ich habe mir gestern einen schönen Morgenzug nach Hualien herausgesucht und gehe heute in der Früh rechtzeitig vom Hostel los, damit ich genug Zeit habe ein Ticket zu kaufen und mir am Bahnhof noch ein Frühstück zu besorgen. Dann beginnen meine Alarmglocken zu schrillen, als bereits mehr als die Hälfte der Züge auf der Anzeigetafel als „Delayed“ markiert sind. Als ich am Ticketschalter eine Karte nach Hualien verlange, hält man mir nur ein Handyfoto einer überschwemmten Bahnstrecke entgegen. Heute kein Zug, „maybe tomorrow“.
Als ich mir diese Aussage bei der Tourist Info bestätigen lassen möchte, hat diese aber einen alternativen Plan bereit: zuerst mit dem Bus nach Luodong und dann mit dem Zug weiter. Das funktioniert auch erstaunlich gut und ich komme nur wenig später als geplant in Hualien an.
Dort plane ich meinen morgigen Besuch der Taroko-Schlucht im Detail durch und mache mich dann auf, die Stadt zu erkunden. Zwischen Uferpromenaden, Parkanlagen und einem Fotoshooting von Steinen am Meer verbringe ich einen sehr gemütlichen Nachmittag bis zum Einbruch der Dunkelheit.
Auf dem Rückweg fängt es dann wieder zu regnen an. Als ich verdrossen durch die Nacht stapfe, erscheint mir plötzlich ein Zeichen am Himmel: die Wolken teilen sich, aus der Dunkelheit formen sich zwei goldene Bögen zu einem leuchtenden M, nur den spontan erschallenden Engelschor tue ich dann doch als Einbildung ab. Auf jeden Fall finde ich es ganz in Ordnung, nach zwei Wochen auch mal beim McDonald’s zu essen. 🙂