Diesmal bin ich dank eines gestellten Weckers etwas früher dran. Das nach-Optik-Aussuchen des Frühstücks bringt mir einen mit Süßkartoffelpaste gefüllten Donut ein. Schmeckt „interessant“, würde ich mir absichtlich nicht nochmals nehmen.
Für meinen geplanten Palast-Besuch bin ich noch etwas früh dran, also bleibt noch Zeit für den Jongmyo-Tempel. Das eher schlichte Design erinnert mich als Laien stark an die Zen-Buddhistischen-Tempel in Taiwan und gefällt mir auch ähnlich gut.
Heute ist übrigens der letzte Mittwoch des Monats, an dem alle Eintritte gratis sind. Vorteil: ich spare mir 75 Cent; Nachteil: Es sind Horden an Schulklassen unterwegs. Durch ein ausgeklügeltes Zick-Zack-Besichtigungsmuster schaffe ich es aber, den Tempel doch immer phasenweise für mich alleine zu haben.
Lediglich beim Weg nach draußen werde ich abgefangen und darf für Fotos mit mehreren kichernden Schülergruppen posieren. Kennt man ja grundsätzlich aus Asien, hätte ich hier aber irgendwie trotzdem nicht erwartet.
Nun aber zurück zum Changdeokgung-Palast, wo ich eine Tour für den „Secret Garden“ gebucht habe. Hier ist die Besucherzahl stark beschränkt und der Zutritt überhaupt nur mit Guide möglich. Für diese Umstände entschädigen aber die im Wald und an künstlichen Teichen angelegten Pavillons und Hallen allemal. Dieser Teil des Palastes wurde von mehreren Königen als privater Rückzugs- und Entspannungsort genutzt – ein Gefühl, dass sich aufgrund einer stereotypisch lauten Amerikanerin in der Tourgruppe leider nur theoretisch nachvollziehen lässt.
Nach der Führung schaue ich mir im Schnelldurchlauf noch den restlichen Palast an, der zwar auch beeindruckend ist, aber aufmerksamkeitstechnisch nicht mit meinem aufkeimenden Hunger konkurrieren kann.
In einem kleinen Lokal in einer Nebenstraße finde ich dank „Essen nach Bildern“ schmackhaftes und sättigendes Bulgogi (Rindfleischstreifen) und kann mich danach beruhigt auf den Heimweg machen.
Der führt mich durch den Cheonggyecheon, einen im Laufe der letzten Jahre revitalisierten Flusslauf, der nun als Freizeit- und Kulturzone dienen soll. Für die Powerwalker werden sogar die verbrauchten Kalorien für eine gewisse Strecke angegeben. Läufer hab ich übrigens bisher keinen einzigen gesehen, obwohl gerade diese Strecke absolut perfekt dafür wäre.
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