Es regnet. Das Bett wirkt plötzlich sehr bequem. Ich könnte eigentlich noch ein bisschen liegen bleiben und dann gleich nach Daegu weiterfahren…
Nachdem der innere Schweinehund eins aufs Maul bekommen hat, stehe ich auf, ziehe mich wetterfest an und mache mich mit dem Bus auf den Weg zum Bulguksa, einem der bedeutendsten Tempel des Landes und UNESCO Weltkulturerbe.
Leider haben auch zahlreiche Koreaner und Chinesen den Kampf gegen ihre innere Stimme gewonnen und strömen in gleichem Maße wie der Regen auf den Tempel ein. Wenigstens ein gutes Geschäft für alle Händler, die den Weg zum Tempel säumen und heute ihren Monatsumsatz mit dem Verkauf von Regenschirmen verdoppeln können.
Wirklich in Ruhe anschauen kann ich durch die Massen hier leider gar nichts, nach einer schnellen Runde und ein paar Fotos mit dem Handy (das ist im Gegensatz zur Kamera wasserdicht) lasse ich den Tempel wieder Tempel sein. So weit, so frustrierend.
Nachdems jetzt aber auch schon egal ist und ich eh schon nass bin, kann ich auch gleich noch weitermachen und zur Seokguram-Grotte gehen. Zweieinhalb Kilometer den Berg hinauf – hier bin ich fast alleine – bis zum Parkplatz, den man wieder mit dem Auto erreichen kann.
Verdammt, zu früh gefreut, die Massen sind wieder hier. So muss man dann auch tatsächlich 20 Minuten Schlange stehen, um einen Blick in die Grotte werfen zu dürfen.
Dieses Weltkulturerbe ist aber zugegebenermaßen trotz der widrigen Umstände beeindruckend und ich bin froh, dass ich mich aufgerafft habe. Hier trägt die Regen- und Nebelstimmung sogar zum mystischen Gesamtbild bei. Leider sind Fotos drinnen verboten, wen es wirklich interessiert: Google hilft.
Ziemlich durchnässt mache ich mich wieder den Berg hinunter, fahre mit dem Bus zurück in die Stadt und anschließend gleich weiter nach Daegu, wo eine heiße Dusche und danach eine Pizza und ein Glas Wein schon sehnlichst auf mich warten…
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