Vom Übernachtungs-Stopp in Daegu geht es gleich in der Früh weiter nach Andong, wo gerade das jährliche Maskenfestival stattfindet. Dabei dreht sich – wenig überraschend – alles um verschiedenste Arten von Masken. Masken werden ausgestellt, Masken können selbst gebastelt werden, man kann mit maskierten Superhelden posieren und es findet ein internationaler Maskenwettbewerb statt (Indonesien, Lettland und Bulgarien sind gerade an der Reihe; Österreich ist nicht vertreten).
Ansonsten herrscht Kirtagstimmung – mit Schießbuden, Essensständen und allem was dazugehört.
Nach einer Schachtel Huhn in nicht zu scharfer Sauce sehe ich mir noch einen Maskentanz an, dessen Story sich mir aber nicht so ganz erschließt. Irgendein Typ hat scheinbar Streit mit einem Vogel und ein paar andere Typen rennen im Kreis herum und versohlen sich gegenseitig den Hintern. Irgendwann wird eine Frau schwanger. Und zum Schluss wäscht sich ein ganz anderer Typ unter großem Gelächter des Publikums. Die Koreaner fühlen sich sichtlich gut unterhalten, ich eher weniger.
Nach einer Stunde habe ich das Schauspiel überstanden und kann mich per Bus auf den Weg zum Maskenmuseum machen, wo ich im Schnelldurchlauf ein paar Masken aus der Region und aller Welt betrachte.
Das eigentliche Ziel ist aber das Hahoe Folk Village, ein traditionelles Dorf, das im Gegensatz zu vielen anderen nicht nur rein touristisch ist, sondern auch noch bewohnt wird und wo (von der Regierung gefördert) nach altem Handwerk gearbeitet wird. Sieht in der Abendstimmung echt nett aus.
Bei Einbruch der Dunkelheit beginnt man langsam sich am Flussstrand zu sammeln und wartet auf die Abendunterhaltung. Es wird gegessen, getrunken, es spielt Musik und es steigen Laternenballons in den Himmel.
Und langsam, ganz langsam, beginnt etwas was ich am besten als einen „Vorhang aus Funkenregen“ beschreiben kann. Über den Strand sind mehrere dünne Seile gespannt, an denen kleine feuerspeiende Feuerwerkskörper entlanggezogen werden. Die exakte Technik dahinter durchschaue ich nicht, aber der Effekt ist einfach wunderschön.
Als nächster Schritt werden unter lautstarkem Anfeuern durch die Menge von der gegenüberliegenden Klippe große, brennende Holzstücke – ich bin fast verleitet „Feuerbälle“ zu sagen – herabgeworfen. Diese bilden im Laufe von etwa zwanzig Minuten ein gewaltiges Feuer am Flussufer.
Abgerundet wird das ganze Spektakel dann noch durch ein klassisches Feuerwerk.
Es ist ein ziemlicher Zufall, dass ich an diesem Tag hier bin, aber dieser unerwartete Abend ist sicherlich ein Highlight meiner Reise!
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