Colca Canyon

Der Colca Canyon wird hier für zwei Dinge beworben: er ist der angeblich zweit-tiefste Canyon der Welt (obwohl nicht einmal Konsens über den tiefsten herrscht – oder wie man das überhaupt genau misst) und er bietet eine der besten Möglichkeiten in Peru um Kondore zu beobachten.

Um drei Uhr morgens werde ich bei meinem Hostel in Arequipa abgeholt und gemeinsam mit 13 anderen Teilnehmern in einen etwas zu engen Mercedes-Bus verfrachtet. Nach einer fünfstündigen Fahrt (mit Frühstückspause in Yanque) gelangen wir schließlich zum ersten Highlight der Tour – dem Cruz del Cóndor. Dieses trägt seinen Namen nicht umsonst, es ist der Ort in Peru um wilde Kondore beobachten zu können.

Und nach ersten enttäuschten Momenten und vielen nervösen Touristen, die bei jedem Luftzug ihre Kameras in die Richtung der vermeintlichen Sichtung schwenken, beginnen nach ein paar Minuten tatsächlich ein paar Kondore ihre Kreise zu ziehen. Beeindruckende Tiere, auch wenn es mir aufgrund fehlender Referenzpunkte leider etwas schwer fällt, ihre tatsächliche Größe einzuschätzen. Ich gebe mich aber mit den offiziellen Daten (größter flugfähiger Vogel, Spannweite bis über drei Meter) zufrieden.

Nach kurzer weiterer Busfahrt beginnt schließlich der Abstieg in den Canyon. Über einen Schotterweg geht es gute 1.000 Höhenmeter hinunter bis zum Fluss, über eine Hängebrücke und schließlich in ein kleines Dorf, wo ein simples Mittagessen (Alpaka und Reis) und eine Verschnaufpause auf uns warten.

Der weitere Weg führt mehr oder weniger flach durch ein paar kleine Ansiedlungen, dem Fluss entlang, bis wir schließlich in der Sangalle-Oase eintreffen. Die herunterbrennende Sonne hat dafür gesorgt, dass der dort auf uns wartende Pool die richtige Motivation für die Zielgerade ist – der Sprung ins Wasser ist herrlich erfrischend. Das Abendessen (Nudeln) und elektrolythaltige Erfrischungsgetränk (Bier) tragen ebenfalls zur positiven Gesamtstimmung bei.

Nach einer Übernachtung in Basisunterkünften (Dreibettzimmer, mit drei Betten und sonst nichts) beginnt bereits um 4:30 in der Dunkelheit der Aufstieg aus dem Canyon. Mit Stirnlampe und nur einem Müsliriegel im Bauch geht es im Zick-Zack steil nach oben, auf halbem Weg beginnt die Sonne hinter den Bergen hervorzuleuchten.

Nach drei Stunden (für ein paar nebenberufliche Bergziegen unserer Gruppe in zwei Stunden) ist der Aufstieg von 1.100 Höhenmetern dann geschafft – das Frühstück haben wir uns jetzt redlich verdient. Und nicht nur das Frühstück, sondern auch die heißen Quellen, in denen wir am Rückweg unsere müden Muskeln ordentlich einweichen lassen.

Die Fahrt zurück nach Arequipa wird noch von ein paar Aussichtspunkten mit Vulkanen, Lamas und Alpakas unterbrochen.

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