San Pedro de Atacama ist eine sehr gemütliche und überschaubare Stadt an einer Wüstenoase, die fast rein vom Tourismus lebt. Die gerade in Chile stattfindenden Proteste gegen die Regierung sind hier nur in sehr kleinem und friedlichem Ausmaß festzustellen, mehr als zehn Demonstranten gleichzeitig trifft man hier nicht an und die Plakate sind auch eher freundlich.
Die Stadt ist allerdings ein idealer Stützpunkt, um ein paar interessantere Teile der umliegenden Wüste zu erkunden.
Tatio-Geysire
Das Tatio-Geysirfeld ist nach Yellowstone und Kamtschatka (und noch vor Neuseeland und Island) das drittgrößte der Welt. Auf einem Areal von 80 Quadratkilometern befinden sich hier acht Prozent aller weltweiten Geysire. Es sind allerdings keine wirklich großen, die in regelmäßigen Eruptionen ausbrechen, sondern viele kleinere, die konstant vor sich hin blubbern. Die höchsten Wasserfontänen erreichen dabei maximal sechs Meter, aber die Dampfschwaden ziehen aber weit höher hinauf und sind über die gesamte Ebene hin sichtbar.
Zum Aufwärmen nach der morgendlich-kalten Besichtigung bei minus sechs Grad gibt es wieder einmal heiße Quellen, die allerdings eher lauwarm ausfallen.
Die Rückfahrt nach San Pedro ist noch einmal ein landschaftliches Highlight für sich und auch die Tiersichtungen (Vicuñas, Flamingos und ein Nandu) geben etwas her.
Und für eine kleine Stärkung zwischendurch sorgen Lama-Spieße in einem Mini-Dorf.
Valle de la Luna
Das Tal des Mondes macht seinem Namen alle Ehre – die Gesteins- und Salzformationen haben tatsächlich viel Ähnlichkeit mit einer Mondlandschaft. Früher wurde hier noch Salz abgebaut, heutzutage wird das Tal nur noch touristisch genutzt.
Und von knapp außerhalb des Tales findet sich auch ein schönes Platzerl zum Sonnenuntergang-Schauen.
Sternenhimmel-Tour
Der Vorteil einer Wüste ist, dass sie meistens relativ leer ist. Dementsprechend gibt es nur zwanzig Minuten außerhalb von San Pedro auch kaum mehr Umgebungslicht und einen nahezu ungetrübten Blick auf den Sternenhimmel.
Nach einer kurzen astronomischen Grundeinschulung (wie entstehen Sterne, was ist ein Lichtjahr, …) werden uns mit einem grünen Laserpointer (der hier nicht verboten ist) verschiedenste Konstellationen am Himmel gezeigt. Einige davon kenne ich auch aus heimischen Gefilden (Cassiopeia, Orion), viele davon sind mir komplett neu.
Zum Abschluss können wir noch durch ein paar Fernrohre einen Blick auf besonders interessante Stellen – wie den Orionnebel, einen Sternencluster oder einen Binärstern – am Himmel werfen.
Schreibe einen Kommentar