Chiang Lai Orchid

In Chiang Mai und Umgebung strahlen uns schon seit Tagen die Vorboten unseres nächsten Stopps entgegen; auf Tempelwänden, Holzschnitzereien und Touristenhosen – überall sind sie zu finden: Elefanten! Wir wollen uns die Dickhäuter nun aus der Nähe anschauen, deswegen haben wir uns zwei Tage im Chiang Lai Orchid Elephant Sanctuary einquartiert.

Der Vormittag verläuft noch recht elefantenlos, wir starten mit einer Dschungelwanderung. Auch hier mangelt es nicht an tierischen Begleitern, zuerst einer, dann zwei, dann drei Hunde folgen uns (und unserem zukünftigen Mittagessen) geduldig durch den Wald, über Baumstammbrücken und durch trockene Flussbette.

Nach etwa einer Stunde ist auch schon Essenszeit – es gibt gegrilltes Huhn vom Spieß, Reis aus Bananenblättern, sowie Gemüse, das in einem Bambusrohr gedämpft wurde. Während unser Guide alles für uns zubereitet (mit etwas symbolischer Unterstützung durch uns), können wir uns in einem Wasserfall abkühlen und entspannen. Sobald das Essen verzehrt und unsere Begleithunde mit den Resten versorgt sind, verlieren sie überraschenderweise auch recht schnell wieder das Interesse an uns und wir setzen unseren Weg alleine fort.

Am Nachmittag stehen dann endlich die Elefanten im Vordergrund. Wir bereiten zuerst ein paar verdauungsfödernde Müslibälle zu, die sie als „Medizin“ verabreicht bekommen.

Und die verfüttern wir ihnen dann auch direkt selbst! Die Tiere warten (mehr oder weniger) geduldig hinter einem Holzbalken, während wir ihnen zuerst die Medizin und danach Zuckerrohr – spaßeshalber als „Bonbons“ bezeichnet – in den Rüssel drücken. Alles wird geschickt aufgenommen, ins Maul gestopft und genüsslich gekaut, während der Rüssel schon wieder Nachschub fordert. So ein Elefant hat eben viel Hunger!

Nach dem Essen ist Badezeit. Gemeinsam mit den Elefanten geht es in den Fluss und wir überschütten sie mit Schaffeln voll Wasser. Macht sichtlich sowohl ihnen als auch uns Spaß, Fotos gibts davon leider keine.

Aus menschlicher Perspektive macht der nächste Schritt das Wasserbad wieder zunichte, für die Elefanten aber ein wesentlicher Insektenschutz – das Wälzen im Schlamm. Das lassen wir sie aber lieber alleine machen und schauen nur zu.

Doch auch für uns folgt nochmal Badezeit, ein weiterer Wasserfall erwartet uns.

Ein gutes Essen bei unerwartetem Kerzenschein (Stromausfall!) und etwas kleinere tierische Spielgefährten runden den Abend gut ab.

Am nächsten Morgen kommt dann der Elefanten-Wecker zur Zimmertüre. Insgeheim hätte ich ja auf ein kräftiges Törööö! gehofft, in der Praxis wird man aber vom Mahut (Elefantenführer) geweckt. Nichtsdestotrotz steht dann plötzlich ein Elefant vorm Fenster und wartet auf seinen Morgensnack, den man ihm von der Terrasse aus reichen darf. So macht Aufstehen Spaß!

Und auch das menschliche Frühstück, das man ebenfalls auf der Terrasse serviert bekommt, kann sich sehen lassen.

Zum Abschluss gibt es noch eine Führung durch ein nahegelegenes Dorf, aus dem viele MitarbeiterInnen der Chiang Lai Orchid stammen. Hier spielt auch eine soziale Komponente eine Rolle, nachdem stark aus den benachteiligten indigenen Völkern und vor allem dem weiblichen Teil der Bevölkerung rekrutiert wird. Das Dorf selbst ist eher weniger spannend, aber zumindest kann ich mir hier um ein paar Cent meinen gerissenen Rucksack flicken lassen.

Insgesamt sind die beiden Tage hier eine einmalige Erfahrung und ein definitives Highlight der Reise! So nah und interaktiv kommt man sonst kaum wo an Elefanten heran. 

Nach einem weiteren Stopp in Chiang Mai, endet damit auch schon unsere Thailand-Runde. Babsi muss sich leider zurück nach Wien verabschieden, für David und mich geht es für die nächsten dreieinhalb Wochen weiter nach Vietnam!

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