Heute schlafen wir richtig aus, verpassen dafür das Hotelfrühstück und machen uns nach einer Stärkung aus der nächsten Bäckerei auf den Weg. Erste Erkenntnis des Tages: Rosinenweckerln mit Vanillefüllung und Schokoladenweckerln sind von außen nicht zu unterscheiden.
Wir fahren mit der toll ausgebauten U-Bahn quer durch die Stadt zum Taipei 101, dem ehemals höchsten Gebäude der Welt und mit seinen 505 Metern mittlerweile immerhin noch auf Rang 5 angesiedelt. Ich kaufe mir ein Ticket und darf nach insgesamt etwa 45 Minuten Wartezeit nach oben, Alina hebt sich das noch für den Familienbesuch im Dezember auf.
Das erste was mich bereits stark beeindruckt ist der Aufzug nach oben, der Guiness-zertifizierte schnellste Passagierlift der Welt. Die Geschwindigkeitsanzeige überschreitet kurzfristig die 1000 Meter pro Minute und nach unter 40 Sekunden ist man auch schon im 89. Stockwerk angelangt. Das Wetter ist leider etwas diesig, der Blick von heroben aber trotzdem beeindruckend.

Was an diesem Gebäude neben der schieren Größe weiters faszinierend ist ist die Tatsache, dass es in einem Erdbeben- und Taifungebiet steht. Um das Schwanken des Turmes im Ernstfall auszugleichen wurde im 88. Stock eine riesige Kugel als Gegengewicht montiert. Videoaufnahmen von vor ein paar Jahren zeigen die um 15 Zentimeter ausschlagende Kugel und die davor hin- und her-wankenden Touristen und ich bin plötzlich ziemlich froh, dass es bei mir ruhig bleibt.

Um danach noch einen besseren Blick auf den 101 selbst zu haben besteigen wir den Elephant Mountain, einen kleinen Berg am Stadtrand, von dem aus viele berühmte Fotos von Taipeh gemacht wurden. Leider ist auch hier die Weitsicht durchs Wetter ziemlich eingeschränkt.

Für den späteren Nachmittag und Abend haben wir noch einen Ausflug nach Maokong geplant, einen Vorort direkt am Rande Taipehs. Mit der Gondel geht es ein paar hundert Meter nach oben, wo wir durch Teeplantagen an einem unaufregenden Tempel vorbei zu einem sehr idyllisch gelegenen traditionellen Teehaus spazieren. Dort lassen wir uns bei einer Teezeremonie etwas von der lokalen Spezialität zubereiten und genießen als einzige Gäste ein paar Tassen in der ruhigen Abendstimmung.


Mit Gondel und U-Bahn geht es zurück, wir essen wieder unkompliziert im Foodcourt und kaufen noch schnell eine passende Adjustierung für die morgige Abendveranstaltung…