Ein Rückblick

Ich bin nun seit drei Tagen wieder in Wien und nach 11 Stunden Durchschlafen am Mittwoch habe ich auch so gut wie keinen Jetlag. Die Temperaturen sind auch sehr angenehm, so dass mir der Übergang nicht zu schwer fällt und ich habe sogar noch mit einem Tag Verspätung ein Martinigansl bekommen. Alles in allem also eine sehr angenehme Heimkehr und ein guter Zeitpunkt für einen abschließenden Reiserückblick.

Kurzum: ich mag Asien! Und Taiwan fügt sich sehr gut in die Liste der Länder ein, die ich dort bereits besucht habe. Es ist ein Land, das sich durch die guten und günstigen Verkehrsmittel sehr gut bereisen lässt, ein Land mit schöner Natur und viiielen Tempeln und ein Land mit extrem freundlichen und hilfsbereiten Menschen – auch wenn sie kein Wort Englisch sprechen. Die zweieinhalb Wochen haben für mich sehr gut gepasst um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abzuklappern (die meisten Touristen bleiben nur eine Woche bis zehn Tage) und ich denke, einen guten Gesamteindruck von der Insel bekommen zu haben.

 

Nachdem ich mehrmals gefragt wurde, wie es ist alleine zu reisen – hier in ein paar Stichworten die Vor- und Nachteile, die mir persönlich aufgefallen sind.

Vorteile:

  • Völlige Unabhängigkeit. Auf Verdacht hin durch die Vorstadt zum Strand spazieren? Kein Problem! Hunger? Passt, dort ist der nächste Straßenstand! Lust auf ein bisschen Lesen im Park statt den nächsten Tempel? Klar, die Bank dort drüben sieht gemütlich aus!
  • Zeit für Fotos. Ich warte halt mal ein paar Minuten, bis die chinesische Reisegruppe aus dem Bild ist oder hatsche auf die andere Seite des Tempels, weil die Perspektive von dort besser ist. Ich habe direkt gemerkt, dass die Fotos an den Wochenenden weniger und schlechter geworden sind (kein Vorwurf an die Reisebegleitung!).

Nachteile:

  • Teurere Hotels. Man zahlt auf jeden Fall immer für ein Doppelzimmer, egal ob man alleine oder zu zweit drinnen schläft.
  • Gerade am Abend kann es schon etwas langweilig werden, nachdem man schon den ganzen Tag über niemanden zum Reden hatte. Nachdem in Taiwan auch in den Hostels fast nur Asiaten unterwegs sind, findet man auch dort kaum Anschluss.
  • Es passt einem niemand aufs Gepäck auf, während man am Bahnhof mal pinkeln muss 😉

Insgesamt war ich jedenfalls sehr froh über die Kombination unter der Woche alleine herumzureisen und die Wochenenden mit Alina zu verbringen. Die vollen zweieinhalb Wochen alleine wäre es mir denke ich zu langweilig geworden.

 

Und weil ich gerade in Listen-Stimmung bin, hier noch ein paar weitere Aufzählungen.

Meine Reise-Highlights:

  • Shitoushan: Mein erster voller Tag in Taiwan war gleich ein rundum gelungener. Vom Tee-Mahlen, über die Wanderung auf den Berggipfel bis zur Übernachtung im Kloster und dem Abend auf dem Tempelvorplatz hat für mich alles gepasst.
  • Anping: Ich weiß gar nicht, ob Anping rein von den Sehenswürdigkeiten her sooo toll ist, aber der gesamte Tag war in sich einfach stimmig. Der ungeplante Marsch zum Meer und das Sitzen in der Abendstimmung im Fort haben für mich die besten Momente des Alleine-Reisens hervorgehoben.
  • Taipei 101: Einfach groß und durch den Standort im Erdbebengebiet eine doppelt beeindruckende Konstruktionsleistung.
  • Bonus für die schrägste Sehenswürdigkeit: Cihu mit den absurden Chiang-Kai-shek-Statuen.

 

Rein subjektive Wertung der schönsten Tempel:

  • Longshan-Tempel in Lukang
  • Konfuziustempel in Tainan (und andere Konfuziustempel)
  • Große Halle in Foguangshan

 

Top 3 (nichtmenschliche) Reisebegleiter:

  • CityMaps2Go: Die Offline-GPS-Karten am Handy. Das Um und Auf für die Orientierung. Damit findet man die richtige Busstation, den kleinsten Tempel und sogar den Trampelpfad auf den Berggipfel. Andererseits auch den ungeplanten Weg durch den Tunnel.
  • Ohropax: In billigen Hotels mit dünnen Wänden und lauten Chinesen unverzichtbar für den ruhigen Schlaf.
  • Booking.com: Ich habe im Endeffekt jedes Hotel und Hostel darüber gebucht. Einfach unkompliziert und mit einer kleinen Ausnahme auch keine wirklich negativen Überraschungen.

 

Und das war’s!

Ein großes Danke an Alina für die Einladung, sie in Taiwan besuchen zu kommen. Ich wäre sonst wahrscheinlich nie im Leben in dieses Land gekommen – und das wäre sehr schade gewesen. Und die gemeinsamen Wochenenden haben wirklich Spaß gemacht!

Abschließend vielen Dank an alle, die diesen Blog mitverfolgt haben! Zu einem großen Teil habe ich den Blog als Erinnerung für mich selbst geschrieben, aber es freut mich natürlich sehr, dass mich auch sonst einige Leute virtuell begleitet haben. Insbesondere zu meinem Schreibstil habe ich mehrere positive Rückmeldungen bekommen – es war also hoffentlich auch für euch einigermaßen unterhaltsam.

Bis zur nächsten Reise!